Das ist bei einer Mediation immer wieder die Frage. Aufgabe ist es zunächst einmal, die in der Mediation zu lösenden Fragen zusammenzustellen. Anschließend stellt sich immer die Frage, mit welchem Thema fangen wir an? Ist es besser, mit kleinen leichteren Themen zu beginnen oder erst die großen Brocken zu lösen und dann den Rest?
Der letzte Teddybär
Ich werde nie vergessen, als mir ein damaliger Anwaltskollege voller Entsetzen schilderte, dass er mit einem Scheidungsehepaar und dem gegnerischen Kollegen Stunden damit verbracht hatte, den gesamten Hausrat Stück für Stück zu verteilen. Nur am letzten Stück, einem Teddybären, scheiterte dann die Hausratsauseinandersetzung, weil keiner der Eheleute bereit war, ihn dem anderen Teil zu überlassen. Er konnte nur den Kopf darüber schütteln und es war für ihn unbegreiflich, wie die Beteiligten so unvernünftig sein konnten.
Missbrauch der Mediation?
Heute bin ich durch Zufall auf das Buch “Strategische Einbindung” herausgegeben von Michale Wilk und Bernd Sahler gestoßen. Die Autoren setzen sich darin auch kritisch mit Mediationsverfahren im öffentlichen Raum auseinander. Ich habe das Buch (noch) nicht gelesen, sondern nur hier und hier Rezensionen darüber.
Da wundere ich mich nicht
Unter der Überschrift: “Potentiale der Mediation in der Praxis noch nicht ausgeschöpft” hat die ARGE Mediation von einer von ihr selbst durchgeführten Umfrage berichtet über den Umsatz von Anwaltsmediatoren, den sie aus Mediationen erzielen. Nur eine ganz geringe Anzahl von Anwälten könnte von der Mediation leben, will sagen bei denen die Mediation Haupatumsatzträger ist. Bei der Mehrzahl der Anwaltsmediatoren dümpeln die Einnahmen aus Mediationen bei maximal 15 % der Gesamterlöse.