strukturierend Visualisieren – Teil 5: praktisch Einleitungsgespräch

In den letzten 4 Posts zu diesem Thema hatte ich das System des strukturierenden Visualisierens eher etwas theoretisch erklärt. Ab dieser Folge will ich das strukturierende Visualisieren praktisch an den 5 Phasen der Mediation deutlich machen.

Die erste Phase der Mediation ist das Einleitungsgespräch (wie üblich gibt es auch hier unterschiedliche Bezeichnungen wie etwa Arbeitsbündnis herstellen usw., die aber letztlich alle dasselbe meinen. In der Vorphase, in der der erste Kontakt zu den Medianden stattfindet,  sollte der Mediator so viel Vertrauen aufbauen, dass die Medianden zumindest das Einleitungsgespräch wahrnehmen. Erscheinen die Medianden nun zum Einleitungsgespräch, gilt es für den Mediator wiederum, Vertrauen sowohl in ihn als auch in das Verfahren herzustellen, dass die Medianden bereit sind, sich auf die Mediation einzulassen. Erster Schritt ist, dass der Mediator den Medianden das Mediationsverfahren so ausführlich wie möglich und auch nur so ausführlich wie nötig erklärt. Im Rahmen des strukturierenden Visualisierens nutze ich hierfür eine Infografik über die Mediation, anhand derer ich das Mediationsverfahren mit seinen Phasen, die Grundsätze der Mediation, die Rolle des Mediators und die Gesprächsregeln erkläre.

 

Infografik Mediation

Wenn die Medianden keine weitere Fragen mehr zur Mediation haben und sich mit Mediation als Konfliktlösungsverfahren und mit mir als Mediator einverstanden sind (ja man sollte beides fragen, es könnte ja auch sein, dass die Medianden Mediation gut finden, meine Person ihnen aber nicht passt). Nach der Unterzeichnung des Mediationsvertrages bzw. der Mediationsdurchführungsvereinbarung (zum Unterschied zwischen beiden hier) ist diese Phase eigentlich abgeschlossen.

Allerdings muss der Mediator berücksichtigen, dass den Medianden in aller Regel ihr Konflikt unter den Nägeln brennt. Sie wollen ihn daher am liebsten sofort loswerden. Deshalb nehme ich – auch wenn die weiteren Phasen in gesonderten Sitzungen und Terminen stattfinden, zunächst die wichtigsten und Informationen bereits auf. Als erstes werden natürlich die Informationen zu den beteiligten Personen aufgenommen und einige weitere Informationen, ohne dass ich zu diesem Zeitpunkt bereits zu tief in den Konflikt einsteige oder auf jeden Fall ohne dass ich Diskussionen über Lösungen zulasse. Die Medianden würden am liebsten – weil dies ihrem bisherigen Konflikt“lösungs“vorgehen entspricht – sofort über Lösungsmöglichkeiten diskutieren, wobei nur die jeweils eigene die richtige ist. Demnach könnte die Moderationswand nach dieser Phase etwa wie folgt aussehen (den zugrunde liegenden Beispielsfall  Gips und Krücke können sie herunterladen):

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde ausschließlich die männliche Form gewählt. Gemeint sind selbstverständlich alle Geschlechter.

 

strukturierend Visualisieren – Teil 4: Klebezettel und Farben

Wie wir in den vorangegangenen Teilen der Einführung in das strukturierende Visualisieren in der Mediation (Teil 1, Teil 2, Teil 3) gesehen haben, visualisiert der Mediator die Äußerungen der Medianden in bestimmter Struktur und kennzeichnet sie mit Mediaglyphen. Hierzu verwende ich Post-it®-Haftnotizen. Man könnte auch Moderationskarten verwenden. Meiner Erfahrung nach sind sie aber zu groß, so dass dann letztlich der Platz auf der Moderationswand nicht ausreicht. Ich verwende daher am liebsten Haftnotizen in der Größe 127 mm auf 76 mm. Hier ist genügend Platz vorhanden, die Äußerungen der Medianden in Stichworten festzuhalten und auch für die passende Mediaglyphe ist noch Platz.

Zum Schreiben nutze ich einen etwas dickeren Stift, da mit Kugelschreiber Geschriebenes für die Medianden (und auch für den Mediator) bereits aus etwas größerer Entfernung nicht mehr zu entziffern ist. Flipchartmarker schreiben wiederum zu dick für die Haftnotizen.

In meinen Mediationsausbildungen wird bei Rollenspielen die Methode des strukturierenden Visualisierens angewandt. Die meisten Mediatoren wollen dann auch mit den verschiedenen Farben der Haftnotizen arbeiten, indem sie z.B. bei der Konflitkdarstellung die jeweiligen Wahrnehmungen nach Medianden auf unterschiedlich farbige Haftnotizen schreiben. Ich rate eher davon ab. Das System des strukturierenden Visualisierens soll möglichst wenig geistigen Aufwand der Mediatoren in Anspruch nehmen, da das Hauptaugenmerk auf der Kommunikation mit und zwischen den Medianden liegen soll. Hier ist es eher kontraproduktiv, wenn ich als Mediator dann noch jeweils überlegen muss, ob ich für den Medianden A die blauen oder gelben Haftnotizen nehmen muss.

Eine besondere Farbe der Haftnotiz nehme ich immer für die beteiligten Personen (Medianden und sonstige Konfliktbeteiligte). Das hat den Vorteil, dass sie mit einem Blick auf die Moderationswand erkannt werden können. Wer will, kann auch für jede neue Phase der Mediation eine besondere Farbe nehmen. Optimal ist das nicht. Denn oft werden bereits am Anfang Lösungsideen benannt, die der Mediator auch mit dem entsprechenden Symbol auf einer Haftnotiz festhält. Sie wird aber bereits jetzt (als reiner Merkposten) in den Bereich der Moderationstafel geklebt, die für die Phase der Konfliktlösung vorgesehen ist.

Die Moderationswand sollte nach Möglichkeit so nah beim Mediator stehen, dass er ohne ständig aufstehen zu müssen, die Haftnotizen anbringen kann. Wenn das aus räumlichen Gründen nicht geht, ist es besser, wenn der Mediator nicht für jede Haftnotiz einzeln zur Moderationswand geht. Er kann auch mehrere Haftnotizen anfertigen und sie dann anschließend auf die Moderationswand kleben. Allerdings muss der Mediator in diesem Fall aufpassen, dass der Zusammenhang gewahrt bleibt.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde ausschließlich die männliche Form gewählt. Gemeint sind selbstverständlich alle Geschlechter.

strukturierend Visualisieren – Teil 3: Die Mediaglyphen

In Teil 1 hatte ich in das strukturierende Visualisieren in der Mediation eingeführt und in Teil 2 die Moderationstafel vorgestellt. Nun geht es um die Mediaglyphen.

Mediaglyphen ist ein Kunstwort aus Mediation und Hieroglyphen. Es geht darum, die Aussagen der Medianden einzuordnen in verschiedene Kategorien und diese zu kennzeichnen. Das soll für den Mediator so einfach wie möglich sein, damit er seine geistigen Kapazitäten (sie sind bei uns Menschen nunmal – zumindest was den Arbeitsspeicher anbelangt – sehr begrenzt) beim Zuhören und nicht beim Malen lassen kann.

Ich verwende folgende Mediaglyphen (das ist kein muss, jeder kann seine eigenen Mediaglyphen nutzen):

Personen
Mit dem Personensymbol werden alle am Konflikt beteiligten Personen gekennzeichnet. Das sind in erster Linie die Medianden selbst. Aber auch weitere Personen, die in dem Konflikt bzw. seiner Lösung eine Rolle spielen, können aufgeführt werden, so z.B. in einer Trennungs- und Scheidungsmediation die Kinder des Paares oder die Eltern und so weiter.

Sichtweise
Dieses stilisierte Auge soll die jeweilige Sichtweise Kennzeichnen. Damit soll klargestellt werden, dass jede Wahr-nehmung tatsächlich nur eine Konstruktion einer subjektiv vom Gehirn als bildgebendes Verfahren dargestellten Realität ist. Aus diesem Grund ist es in der Mediation von eminenter Bedeutung, Sichtweisen auch als solche zu Kennzeichnen und den Medianden auch den Unterschied zwischen Informationen (Wirklichkeit erster Ordnung) und Sichtweise (Wirklichkeit zweiter Ordnung) zu erklären.

Information
Dieses Piktogramm bezeichnet Informationen der Medianden oder von Dritten. Zu beachten ist hierbei, dass unter diesem Label keine Wertungen der Medianden notiert werden. Hier muss zwischen Wirklichkeiten erster und zweiter Ordnung nach Watzlawick unterschieden werden. Wirklichkeiten erster Ordnung sind alle Tatsachen, die sich in der Beobachtung oder experimentell objektiv immer mit dem gleichen Ergebnis feststellen lassen. Diese Wirklichkeit erster Ordnung wird mit dem Piktogramm “Information” versehen. In der Mediation werden von mir auch Tatsachen, über die sich beide Medianden einig sind, als Information gelabelt.

Anspruch/Forderung/Standpunkt
Das Piktogramm Anspruch/Forderung/Standpunkt) nutzt der Mediator immer dort, wo eine Mediandin eine Forderung erhebt. Immer wenn die Mediandin sagt: “Ich will…” oder “Mir steht … zu” oder ähnliches, wird diese Aussage mit diesem Piktogramm versehen. Notwendig wird eine Abgrenzung zu einem Wunsch oder Interesse.

Konfliktthema
Mit diesem Symbol werden die von den Medianden genannten Streitpunkte oder Streitthemen gekennzeichnet. Vor allem in den ersten beiden Phasen der Mediation werden immer wieder Punkte genannt werden, über die die Medianden uneins sind und die in der Mediation noch abgehandelt werden sollen. Werden diese Streitpunkte in dieser Form visualisiert, können der Mediator und auch die Medianden am Ende überprüfen, ob alle Themen abgearbeitet wurden und ob für alle Themen eine Vereinbarung getroffen wurde.

Interesse
In der Phase der Konflikterhellung geht es darum, die Interessen und Bedürfnisse der Medianden zu ermitteln, um so eine Grundlage für die Konfliktlösung zu erarbeiten. Die Interessen sind von reinen Wünschen und von Forderungen und Ansprüchen zu unterscheiden.Nimmt der Mediator diese Differenzierung nicht vor, dreht sich die Diskussion meist nutzlos im Kreise.

Lösungsidee
Bei mit diesem Piktogramm versehenen Notizen handelt es sich um Lösungsideen für die in der Mediation behandelten Themen. Diese Lösungsideen können jederzeit und nicht nur in der Phase der Lösungssuche vermerkt werden und als Merkposten auf der Moderationswand angebracht werden ohne dass zu einem Zeitpunkt außerhalb der Auswahl der Lösung über den Inhalt des Lösungsvorschlags diskutiert wird. Durch das Posten des Lösungsvorschlags an der Moderationswand wird deutlich, dass diese Idee nicht unter den Tisch gekehrt wird, sondern zu einem späteren, dann passenden Zeitpunkt bewertet wird.

Vereinbarung
Immer dann, wenn die Medianden im Rahmen des gesamten Ablaufs der Mediation in irgendeinem Punkt eine Vereinbarung miteinander treffen, wird diese festgehalten und mit diesem Piktogramm versehen. Am Ende kann dann noch einmal überprüft werden, ob alle Vereinbarungen in der Gesamtsicht zusammenpassen und von den Medianden akzeptiert werden. Sämtliche Notizen mit diesem Symbol können dann leicht zu einer Abschlussvereinbarung verarbeitet werden, sei es durch den Mediator, sei es durch den Notar oder die Rechtsanwälte.

Frage
Fragen, die im Laufe der Mediation auftauchen und noch geklärt werden müssen, können mit diesem Piktogramm gekennzeichnet werden. Dies können einmal Fragen sein, denen sich die Medianden später noch widmen wollen. Insoweit dient diese Kategorie auch als ein Container für noch zu klärende Themen. Zum anderen kann diese Piktogramm auch Fragen bezeichnen, die von Dritten gelöst werden müssen, Wenn z.B. eine Rechtsfrage auftaucht, um deren Beantwortung man den jeweiligen Anwalt bitten will oder wenn die Medianden eine Dritte Person um Information nachsuchen wollen.

Emotion
Das Emotion-Piktogramm kennzeichnet Emotionen, die festgehalten werden müssen, wobei das Piktogramm der geäußerten Emotion angepasst werden kann/sollte. So passt sicherlich das lächelnde Gesicht nicht, wenn ein Mediand von Ärger oder Angst spricht.

Dies sind die wichtigsten Mediaglyphen. Es ist auch nicht sinnvoll, zu viele verschiedene Mediaglyphen zu verwenden. Wenn Ihnen eine fehlt, steht es Ihnen frei, noch weitere zu entwickeln. Es sollte aber noch nutzbar bleiben. Wenn Sie jedes mal, wenn Sie eine Mediaglyphe nutzen wollen, erst einen Katalog durchblättern müssen, ist das System nicht mehr praktikabel.

Im 4. Teil werden wir uns mit den Klebezetteln und Stiften und Farben befassen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde ausschließlich die männliche Form gewählt. Gemeint sind selbstverständlich alle Geschlechter.

strukturierend Visualisieren – Teil 2: Die Moderationswand

Hier hatte ich kurz in das System des strukturierenden Visualisierens eingeführt. Nun will ich das Vorgehen näher erläutern.

Wie der Name der Methode bereits aussagt, geht es nicht allein um das Visualisieren sondern auch um das Strukturieren. Visualisiert wird an einer Moderationswand. Diese teilen wir (nur im Geiste) in vier Bereiche ein, entsprechend den Phasen der Mediation. Allerdings werden Einleitung und Konfliktdarstellung (Themensammlung) in einem Bereich unten zusammengefasst. Darüber geht es weiter mit dem Bereich für die Konflikterhellung, dann die Lösungssuche und Lösungsauswahl und ganz oben der Bereich für die Vereinbarung. Die Bereiche Einleitung/Konfliktdarstellung und Konflikterhellung unterteilen wir rechts und links noch für die Medianden. Das sieht dann so aus:

Der Aufbau von unten nach oben ist mit Bedacht gewählt. Hierdurch wird für die Medianden deutlich, dass die Mediation auf ein Ziel (oben) hin arbeitet. Selbstverständlich werden die in dem obigen Bild eingezeichneten Linien nicht tatsächlich auf das Moderationspapier gemalt. Sie werden nur gedacht.

Nach meinen Erfahrungen wird es für die Medianden noch sinnfälliger, wenn nicht nur einfaches Papier verwandt wird, sondern ein inspirierendes Bild darauf gemalt wird. Auch das ist ohne besondere Begabung zum Malen und Zeichnen möglich.

Durch diese Einteilung können sowohl die Medianden als auch der Mediator auf einen Blick feststellen, wo sie gerade im Mediationsprozess stehen. Der Mediator ist auch gezwungen, sich an das Phasenmodell weitgehend zu halten.

Im Teil 3 dieser Serie über strukturierendes Visualisieren werden Sie erfahren, was es mit den Mediaglyphen auf sich hat.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde ausschließlich die männliche Form gewählt. Gemeint sind selbstverständlich alle Geschlechter.

strukturierend Visualisieren – eine Einführung Teil 1

Mit Visualisierung oder Veranschaulichung (Sichtbarmachen) meint man im Allgemeinen, abstrakte Daten (z. B. Texte) und Zusammenhänge in eine graphische bzw. visuell erfassbare Form zu bringen (Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Visualisierung).

Nach meinem Abitur stand ich vor der Wahl, entweder Grafik-Design oder Jura zu studieren. Da ich von meinen künstlerischen Begabungen nicht so sehr überzeugt war, habe ich mich letztendlich für das Studium des Rechts entschieden. Aber Grafik hat mich immer weiter interessiert. In den letzten Jahren wurde auch die Methode der visuellen Dokumentation (Graphic Recording) und der visuellen Moderation (Visual Facilitation) bei uns immer bekannter. Mich hat das fasziniert und ich setze Infografiken in den von uns angebotenen Ausbildungsgängen in Mediation ein.

Bereits seit langem hat mich die Frage beschäftigt, wie man diese Techniken in der Mediation fruchtbringend einsetzen kann. Zwei Bedingungen galt es für mich dabei zu erfüllen: Einmal musste die Methode so gestaltet sein, dass sie auch von Menschen, die sich für grafisch minderbegabt halten und das sind die meisten Erwachsenen, ohne Hemmungen angewandt werden kann. Zum anderen war für mich wichtig, dass sie dem Mediationsverfahren auch einen echten Mehrwert bringt.

Es werden bereits Seminare über Visualisierung in der Mediation angeboten. Soweit ich aus den Beschreibungen der Seminare ersehen konnte, sollen sie Mediatoren befähigen, einfache Bilder zu produzieren, der echte Bezug zum Mediationsverfahren fehlt allerdings. Sicher lässt sich Graphic Recording oder Visual Facilitation in der Mediation einsetzen. Ich denke aber, dass ein Mediator eigentlich mit dem aktiven Zuhören und dem Kontrollieren des Dialogs schon so beschäftigt ist, dass er keinen geistigen Spielraum hat, sich noch schöne Bilder auszudenken geschweige denn die Zeit, diese noch auf dem Flipchart aufzumalen. Sie wissen ja, dass der menschliche Arbeitsspeicher sich auf 7 +/- 2 Informationseinheiten (Millersche Zahl) beschränkt.

Jeder hat seine kreativen Räume. Für mich sind die langen Spaziergänge mit meinen Hunden die kreativsten Zeiten. Auf diesen Hundespaziergängen ist das nunmehr vorliegende Konzept des strukturierenden Visualisierens gereift.

Das hier vorgestellte Verfahren ist so gestaltet, dass es von jedem Mediator, gleichgültig, ob er sich für einen begabten Zeichner hält oder nicht, erlernt und ausgeübt werden kann. Jeder, der schreiben kann (ich unterstelle mal, dass jeder, der Mediation erlernt hat, auch schreiben und lesen kann), kann auch mit der srukturierenden Visualisierung arbeiten.

Bei jeder Schulung von angehenden Mediatoren und auch in fast jedem Buch zu diesem Thema wird hervorgehoben, wie wichtig die Visualisierung für die Mediation ist und dass sie den Unterschied zum juristischen Verfahren (mit) ausmacht. Das Visualisieren erschöpft sich in den meisten Ausbildungen und den meisten Büchern über Mediation darin, auf dem Flipchart Themen, Interessen oder Lösungsvorschläge aufzulisten, möglicherweise auch noch säuberlich nach Medianden getrennt.

Visualisieren in der Mediation bedeutet für mich also nicht, schöne bunte Bildchen zu malen aber auch nicht, nur Listen zu erstellen. Richtig angewandt kann das strukturierende Visualisieren in der Mediation auch einen wichtigen Beitrag dazu zu leisten, das gesamte Verfahren und den Ablauf für die Medianden und auch den Mediator transparent zu machen, so dass man immer sofort sieht, wo man sich gerade im Mediationsprozess befindet. Es geht aber auch darum, immer den Überblick darüber zu behalten, was schon in der Mediation geleistet wurde, welche Sichtweisen die Beteiligten haben, welche Interessen und Bedürfnisse und so weiter. Am Ende sollen alle Beteiligten einschließlich des Mediators den gesamten Ablauf der Mediation nachvollziehen können.

Die Methode des strukturierenden Visualisierens in der Mediation hilft nicht nur den Medianden, sondern auch den Mediatoren, die Struktur des Mediationsverfahrens einzuhalten. Die Visualisierung gibt auch einen schnellen Hinweis, in welcher Phase sich die Mediation gerade befindet.

Diese Methode kann auch bei allen Mediationen angewandt werden, sei es eine Trennungs- und Scheidungsmediation, eine Mediation in der Arbeitswelt oder eine Wirtschaftsmediation und wa sonst noch als Mediationsgegenstand denkbar ist. Sie ist für jedwede Mediation geeignet und von Vorteil.

Im Teil 2 geht es dann um die Moerationswand.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde ausschließlich die männliche Form gewählt. Gemeint sind selbstverständlich alle Geschlechter.