Bereits vor einiger Zeit hatte ich einmal einen Artikel über Bewegung bei der Konfliktlösung veröffentlicht. Mittlerweile gibt es eine wissenschaftliche Untersuchung darüber, dass Laufen die Kreativität ganz erheblich steigert und das die Steigerung auch zunächst anhält, wenn man sich wieder hinsetzt. Wie die Wissenschaftler Marily Oppezzo und Daniel L. Schwartz von der Stanford University herausgefunden haben, gilt dies vor allem bei der Lösung komplexer Aufgaben.
Wenn Sie daher schwierige und komplexe Probleme lösen müssen, gehen Sie am besten eine halbe Stunde spazieren. Sie werden viele neue und kreative Ideen bekommen.
Dies gilt auch bei der Konfliktlösung. Wenn sSie sich festgefahren haben oder Ihre Mediand(inn)en sich hinsichtlich ihrer Positionen nicht bewegen, machen Sie sich (wenn es geht, gemeinsam) auf den Weg. Sie müssen ja nicht miteinander sprechen, laufen Sie einfach.
Es ist völlig egal, wo Sie gehen, ob drin oder draußen, ob durch die Stadt oder in der Natur. Selbst das gehen in einem Laufrad in einem kleinen Raum hatte positive Auswirkungen.
Spätestens nach Ihrer Rückkehr sollten Sie sich an die Konfliktlösung machen, solange der Effekt noch anhält.
Ich nutze das für mich bereits seit Jahreen, indem ich täglich mit meinen Hunden längere Spaziergänge mache. Auch ohne die Untersuchung gelesen zu haben, wusste ich, dass es meine kreativste Zeit war.
Und wir Mediator(inn)en sollten den Effekt in der Tat für die Mediation nutzen. Wenn die Gespräche stocken und alle das Gefühl haben, im Mediationsprozess nciht recht weiterzukommen, machen Sie gemeinsam eine Runde um den Block oder verlegen Sie die nächste Mediationssitzung in den Wald. Wetten, dass sich die Mediand(inn)en nicht nur körperlich sondern auch geistig bewegen?