Wer hat angefangen?

Eine Frage, die gern von Lehrern gestellt wird, wenn sie zwei Schüler sich streiten sehen. Aber auch bei anderen Gelegenheiten wird gern die Frage gestellt (und nicht von Lehrern), wer angefangen hat. Zur völligen Überraschung kommt dann von beiden Beteiligten die Antwort, dass der jeweils andere angefangen hat.

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Speziell für Anwälte: Bedienungsanleitung für Mediation

Hier ein paar Infos für Anwälte, die sich plötzlich einem Mediationsverfahren gegenüber sehen:

  1. Es gibt auch andere Verfahren, Konflikte zu lösen, als den Prozess.
  2. Keine Angst um Ihr Mandat. Sie werden auch im Rahmen des Mediationsverfahrens gebraucht. Sie müssen daher nicht von einer Mediation abraten.
  3. Schließen Sie mit Ihren Mandanten eine Honorarvereinbarung auf Stundenabrechnung für die Beratung im Rahmen der Mediation.
  4. Seien Sie bereit, Ihren Mandanten auch telefonisch einen Rat zu geben, wenn juristische Fragestellungen während der Mediationssitzung auftreten.
  5. Ihren Mandanten geht es meist um mehr als nur den Anspruch, den Sie im Falle der Klage als Antrag formulieren,
  6. Vertrauen Sie den Fähigkeiten Ihrer Mandanten. Auch wenn Sie es nicht glauben, Ihre Mandanten sind durchaus in der Lage, Lösungen zu entwickeln, ohne dass Sie für sie sprechen.
  7. Atmen Sie auf: Sie sind nicht für die Lösung verantwortlich, lediglich für deren rechtliche Überprüfung.
  8. Schätzen Sie – wenn Sie gefragt werden – die Aussichten eines Gerichtsverfahrens realistisch ein (meist ergibt die Addition der prozentual ausgedrückten Erfolgserwartungen der Beratungsanwälte viel mehr als 100 %).
  9. Die Privatautonomie gibt mehr Freiräume als Sie aufgrund Ihrer juristischen Sicht denken.
  10. Haben Sie Geduld! Eine Mediation ist in aller Regel nicht in einer Sitzung beendet (Gerichtsverfahren dauern meist noch weit länger).

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Wir können auch anders

Nein, damit meine ich nicht, dass von Mediatoren immer nur mediatives streitvermeidendes Verhalten erwartet wird. Daran hatte ich mich in der Zeit, als ich noch neben der Tätigkeit als Mediator auch als Rechtsanwalt arbeitete. Dass ich Mediator bin, fiel den Richtern oder Gegenanwälten immer gerade dann ein, wenn sie mich zu einem Vergleich prügeln überreden wollten, den ich nicht wollte. Offenbar kam es den Beteiligten nicht in den Sinn, dass ich mich in der Rolle als Parteivertreter anders verhalte (verhalten muss) als wenn ich mich in der Rolle des Mediators befinde.

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Mediation – die neue Geheimwaffe der Politiker?

IMG_0036kleinÜber Twitter bin ich auf einen Artikel in Echo-online aufmerksam geworden, in dem Volker Bouffier Mediation beim Streit um Windkraft lobt. In letzter Zeit habe ich den Eindruck, dass Politiker gern unangenehmen Entscheidungen aus dem Weg gehen, indem sie ein Mediationsverfahren vorschlagen. Scheinbar werden Mediationen nun zur Geheimwaffe der Politik, wenn Dinge gegenüber den Bürgern durchgesetzt werden sollen und man sich nicht unbeliebt machen will.

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Freie Mediatorenwahl

Die meisten Rechtsschutzversicherungen bieten derzeit bereits die Kostendeckung für Mediationsverfahren an, allerdings zum großen Teil mit Einschränkungen. Eine Übersicht finden Sie hier. Nunmehr hat sich das Landgericht Frankfurt am Main der Frage annehmen müssen, ob es zulässig ist, dass die Rechtsschutzversicherungen den Versicherten den Mediator vorschreiben. Geklagt hatte die Rechtsanwaltskammer Berlin.

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