Ehe- und Partnerschaftsmediation statt Scheidungs- und Trennungsmediation

Dass Mediation für Paare in Trennungs- und Scheidungssituationen eine echte Alternative zu Rosenkrieg und Anspruchsdenken ist, hat sich mittlerweile ein wenig herumgesprochen. Gerade dann, wenn die getrennten oder geschiedenen Partner auch nach der Trennung und Scheidung noch miteinander Kontakt haben (müssen), weil z.B. das gemeinsame Sorgerecht über die Kinder eine Zusammenarbeit unausweichlich macht, hilft eine Klärung der streitigen Fragen im Wege der Mediation dabei, auch in Zukunft offen und ohne Groll miteinander umzugehen.

Aber bereits bevor ein Paar soweit ist, sich zu trennen oder sich scheiden zu lassen, kann Mediation eine wirksame Methode sein, Konflikte innerhalb der Partnerschaft zu klären, ohne dass Wunden zurückbleiben. Klar ist, dass Mediation kein Ersatz für eine Paartherapie ist. Dazu fehlt in der Regel den Mediatorinnen und Mediatoren eine entsprechende Ausbildung. Ein Mediator will und kann kein Therapeut sein. Die in einer Partnerschaft auftretenden (konkreten) Konflikte können aber im Wege der Mediation geklärt werden, ehe ein Konflikt so weit eskaliert, dass es zu einer Trennung oder Scheidung kommt.

Oft fällt es ja gerade den Männern in einer Partnerschaft schwer, sich auf eine Paartherapie einzulassen, weil es nicht so ihre Sache ist, vor Dritten “Seelenstriptease” zu betreiben (nach meinen Erfahrungen sind sie erst dann dazu bereit, wenn sie merken, dass die Frau zumindest im übertragenen Sinn ihre Sachen bereits gepackt hat und es mit der Trennung und Scheidung ernst wird). Da ist der Zugang zu einem Mediationsverfahren, in dem es zuerst einmal um konkrete Streitpunkte geht, eher geeignet und die Zugangsschwelle ist nicht so hoch.

Ein positiver Nebeneffekt der Mediation ist, dass die Beteiligten hier auch (durch das Beispiel) lernen, wie sie Konflikte in Zukunft selbst besser lösen können, nämlich durch den Schritt weg von den Positionen hin zu den dahinter liegenden Interessen. So bedarf es möglicherweise bei zukünftig auftretenden Konflikten nicht mehr der Hilfe einer Mediatorin oder eines Mediators.

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