Mediation ist offensichtlich nicht gerade ein Lieblingskind der Anwälte. Prozessieren liegt ihnen mehr, das haben sie gelernt und üben es jeden Tag aus. Offensichtlich ist auch unter den Anwälten nur wenig bekannt, was in einer Mediation auf sie zukommt und wie sie sich zusammen mit dem Mandanten hierauf vorbereiten können.
Was wollen die Konfliktparteien?
In den USA wurde im Jahre 2016 eine empirische Studie von Donna Shestowsky von der University of California darüber veröffentlicht, wie Prozessparteien die Charakteristika rechtlicher Verfahren bewerten. Das Ergebnis dieser Studie ist – sofern sie auf europäische oder deutsche Verhältnisse zu übertragen ist, durchaus auch für die Mediation interessant. Befragt wurden Prozessparteien unmittelbar nachdem der Prozess rechtshängig wurde und noch vor einer Entscheidung.
Mediation als Bestandteil der Unternehmenskultur lohnt sich
Die Zeitschrift “Die Mediation” weist heute in ihrem Blog auf die Verleihung des Mediationspreises („Förderpreis gute Kooperation“) an die Berliner Wohnungsbaugenossenschaft “Neues Berlin” durch den Verband der Bau- und Immobilienmediatoren und der Deutschen Gesellschaft für außergerichtliche Streitbeilegung im Bauwesen hin. Sicher ist es erfreulich, dass die Wohnungsbaugenossenschaft diesen Preis erhalten hat. Ich denke aber, für die Genossen ist es noch viel erfreulicher, dass durch die Initiative „Mediation als Bestandteil der Unternehmenskultur“ erhebliche Verbesserungen erreicht werden konnten. Die Wohnungsbaugenossenschaft, die immerhin 6.000 Wohnungen verwaltet und 6.500 Mitglieder hat, konnte damit eine Verbesserung der Kooperation nach innen und nach außen erreichen, insbesondere eine Verbesserung der der Kundenbeziehungen, der Geschäftspartnerbeziehungen, Verbesserung der Beziehungen zwischen Mitarbeitern, Führungskräften und Vorstand und zwischen Nachbarn. Es wurde ein Konfliktmanagementsystem eingeführt und der Vorstand, einzelne Führungskräfte und 8 Mitarbeiter absolvierten eine Mediationsausbildung.
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Verhandeln im Bild
Neue Aufgaben für Dantesa und Ben
Muss Mediation eigentlich billiger sein?
Ich staune immer wieder, welche Mühe sich manche Mediationsseiten im Internet geben, den Nachweis dafür zu führen, dass Mediation billiger als ein Gerichtsverfahren ist. Ist das denn ein Kriterium für die Wahl von Mediation als Weg zur Konfliktlösung? Mediation ist doch nicht der billige Jakob, den man allein aus Kostengründen wählt!
User-Stories in der Mediation
User-Stories werden in der agilen Softwareentwicklung z.B. Scrum genutzt. Es handelt sich um eine kurze Beschreibung einer Software-Anforderung in normaler Sprache. Eine Erklärung findet man auf Wikipedia unter dem Stichwort User-Story.
Phasen der Mediation im Bild: Phase 4: Konfliktlösung
Wenn in der Phase der Konflikterhellung alle Interessen/Motive/Bedürfnisse herausgearbeitet sind, kann in der 4. Phase der Mediation, der Konfliktlösung, nach Lösungen gesucht werden. Diese Lösungsversuche als kreativer Akt wird immer in zwei getrennten Schritten ausgeführt. Im ersten Schritt werden so viele Lösungsmöglichkeiten wie möglich zusammengetragen. Erst danach werden die gefundenen Lösungen daraufhin überprüft, ob sie den Interessen (beider) Konfliktbeteiligten Rechnung tragen und welche für die Mediand*innen zufriedenstellend und konsensfähig sind.
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Scheidung ohne Verlierer
Familienmediation wird derzeit in der öffentlichen Diskussion über Mediation eher als Stiefkind behandelt. Im Vordergrund stehen die öffentlichen (bzw. öffentlichkeitswirksamen) Mediationsverfahren, oft im Bau-, Umwelt- und Planungsrecht. obwohl gerade diese oft nicht den Anforderungen an eine Mediation (insbesondere Vertraulichkeit) gerecht werden.