Nicht so schnell, Leute

Sowohl in Mediationen als auch in Verhandlungen streben die Beteiligten meistens (fast immer) viel zu schnell auf einen Einigungsversuch zu. Meist wird aber genau dadurch die Tür zu einer Vereinbarung zugeschlagen. Sowohl in der Mediation als auch in Verhandlungen (zumindest nach dem Harvard-Modell) sollen die Phasen der Suche nach möglichen Lösungen und dem Entscheiden, welche Lösung die richtige ist, strikt getrennt werden. Warum?

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Auch eine Mediation kann (leider) Gewalt nicht in jedem Fall ausschließen

Vor wenigen Tagen wurde ein prominenter Anwalt aus Arizona und sein Mandant von dem anderen an der Mediation Beteiligten erschossen. Es ging um eine Auseinandersetzung zwischen einem Schreiner und einem Callcenter. Der Schreiner hatte den Auftrag, das Großraumbüro des Callcenters zu renovieren und teilweise neu einzurichten. Er hatte von dem 47.000 $-Auftrag bereits 30.000 $ kassiert und wollte den Restbetrag haben, obwohl er nicht in der Lage war, den Auftrag zu beenden. Es kam wegen der Restforderung zu einer Mediation. Im Laufe der Mediation erklärte der Schreiner, dass er zu seinem Auto gehen müsse. Die Gegenseite ging davon aus, dass die Mediation beendet sei und wollte das Bürogebäude, in dem die Mediation stattfand, verlassen. In diesem Moment erschien der Schreiner mit einem Gewehr und erschoss den Vertreter des Callcenters und verletzte dessen Anwalt so schwer, dass er am gleichen Abend verstarb.

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Von Hunden, Jägern und Bauern

Hundebesitzer sind schon aus tierschutzrechtlichen Gründen verpflichtet, ihre Hunde regelmäßig auszuführen. Das führt in Feld, Wald und Flur oft zu Auseinandersetzungen mit anderen Nutzern, wie insbesondere Bauern und Jägern. Derartige Auseinandersetzungen eskalieren oft. So war es auch in einem kleinen Ort im Saarland. Der Konflikt zwischen den Hundebesitzern und Bauern, die auch oft Jagdpächter waren, war bereits so weit gediehen, dass seitens der Jäger angedroht wurde, die Hunde zu erschießen.

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Trau, schau wem?

Bereits aus der Spieltheorie ist bekannt, dass die besten Ergebnisse bei Verhandlungen erzielt werden können, wenn sich die Beteiligten Spieler vertrauen. Tatsache ist aber auch, dass bei Konflikten die Beteiligten sich gerade nicht trauen (sonst hätten sie wohl keinen Konflikt). Ein gutes Ergebnis in der Mediation kann daher auch erst dann zustande kommen, wenn sich die Beteiligten gegenseitig Vertrauen entgegenbringen.

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Vom Schlechten und Guten von Konflikten

Zeichnung1Das Thema Konflikt beschäftigt Mediatoren ständig. Die Konflikttheorie macht auch einen guten Teil der Mediatorenausbildung aus.  Leider hat das Wort Konflikt einen überwiegend negativen Bezug. Das lässt sich auch leicht an den Sysnonymen erkennen, die zum Beispiel der Duden anbietet:  Auseinandersetzung, Spannung, Streit, Uneinigkeit, Verstimmung; (gehoben) Hader, Zerwürfnis, Zwietracht, Zwist[igkeit]; (bildungssprachlich) Disharmonie, Kontroverse, Kampf, Krieg, Dilemma, Kalamität, Notlage, Schwierigkeit, Unentschiedenheit, Widerstreit, Zerrissenheit, Zwiespalt; (gehoben) Bedrängnis; (umgangssprachlich) Bredouille, Klemme, Zwickmühle.

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Warum der Orangenfall über Interessen lösbar ist

Zwei Schwestern, Friederike und Hildegard, 35 und 37 Jahre alt, beide unverheiratet, leben noch im Elternhaus, das in landschaftlich reizvoller Gegend einsam auf einem Hügel steht. Die Familie besitzt kein Auto. Draußen regnet es in Strömen. Der Herbststurm pfeift um das Haus. Friedrike hat morgen Geburtstag und hat Ihren Kolleginnen und Kollegen versprochen, einen selbstgebackenen Kuchen mitzubringen. Sie will ein neues Rezept ausprobieren. Dazu brauchen Sie unbedingt die Schale einer Orange. Hildegard geht es an diesem Abend nicht gut. Der Hals kratzt, die Nase kribbelt. Sie fürchtet eine Grippe hat sie erwischt. Sie hat Heißhunger auf eine Orange. Das Vitamin C wird Ihr gut tun. Sie hofft so der drohenden Erkältung vorbeugen zu können.

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Mediation und Anwälte – Vertrauen aufbauen

Das Verhältnis zwischen Anwälten und Mediatoren (auch Anwaltsmediatoren, wenn Sie in der Rolle des Mediators sind) ist von tiefem gegenseitigen Misstrauen geprägt. Viele Anwälte meinen, die Mediatoren machen irgend ein undurchsichtiges Friede-Freude-Eierkuchen-Gedöns mit den Mandanten abseits aller rechtlichen Regeln. Die Mediatoren unterstellen den Anwälten, dass sie die Mediation hintertreiben und die Mandanten durch ihr Denken in rechtlichen Ansprüchen aufeinander hetzen. Beides ist falsch!

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