Die Dritte Phase der Mediation ist die Phase der Konflikterhellung.
Inhalt und Bedeutung der Konflikterhellung
In der Konflikterhellung geht es darum, Gefühle, Bedürfnisse, Interessen und alle anderen wichtigen Hintergründe des Problems deutlich zu machen. Das Erhellen des Konflikts dient der Selbstklärung der Betroffenen und dem tieferen Verständnis des Konflikts für die Beteiligten und den Mediator.
Was offen als Konflikt in Erscheinung tritt, ist mit der Spitze eines Eisbergs vergleichbar. Oft steht ein Bündel von Hintergründen hinter dem sichtbaren Teil des Streits. Ohne deren Bearbeitung und Lösung schwelt der Konflikt weiter und flackert immer wieder auf.
Durch die Konflikterhellung gelingt es, von den Positionen wegzukommen zu den Interessen der Beteiligten. Die normale Art, einen Konflikt auszutragen oder Ansprüche durchzusetzen, ist die, dass dei Beteiligten Geschichten erzählen, die belegen sollen, warum die eigene Position richtig ist. Gelingt es aber, die hinter den Positionen stehenden Interessen herauszuarbeiten, ist der Weg für eine einvernehmliche Lösung frei geworden.
Die Phase der Konflikterhellung ist daher für das Gelingen einer Mediation entscheidend und zeichnet die Mediation aus.
Die Rolle des Mediators in der Phase der Konflikterhellung
Die Aufgabe des Mediators in der Konflikterhellung besteht darin, durch gezielte Fragen und die Anwendung bestimmter Kommunikationstechniken den Beteiligten zu helfen, ihr eigenes Konfliktverhalten besser zu verstehen und den Standpunkt des Gegners zu erkennen und auch, wenn er nicht geteilt wird, anzuerkennen, dass er die subjektive Wirklichkeit des Konfliktpartners darstellt.
So stellt der Mediator schrittweise die Kommunikation zwischen den Kontrahenten wieder her.
Wenn ein gewisses Verständnis für die Motive und Bedürfnisse des Gegner erreicht ist, ist eine Grundlage entstanden, um die Diskussion auf die Problemlösung zu lenken.
Damit ist die Voraussetzung geschaffen für die nächste Phase der Mediation, die Konfliktlösung.