Die Haftung des Mediators scheint bisher ein weitgehend unbearbeitetes Feld der Juristerei zu sein. Jedenfalls habe ich bei meiner Recherche (nicht zuletzt auch für die von mir angebotene Ausbildung zum “Mediatorin, Mediator im Unternehmen (IHK)”) sonst keine Urteile gefunden, außer einem Urteil des Amtsgerichts Lübeck vom 29.09.2006 (Aktenzeichen 24 C 1853/06).
Mediation am Bau
Baustreitigkeiten haben ein immanentes Problem: Sie dauern zu lange. Gerade bei größeren Baumaßnahmen hat man in aller Regel nicht die Zeit, erst ein langes Gerichtsverfahren mit Beweisaufnahme durch Sachverständige abzuwarten. Oft bedarf es kurzfristiger Entscheidungen, die mit den herkömmlichen juristischen Maßnahmen nicht zu schaffen sind. Selbst ein selbstständiges Beweisverfahen bei Gericht dauert mit der Einholung eines Gutachtens viel zu lange, wenn deshalb die ganze Baumaßnahme ins Stocken gerät.
Ein Ziel sollte man haben
…oder mehrere. Das Problem vieler Konflikte ist es, dass die eigenen Ziele nicht klar sind. Es ist dann Aufgabe des Mediators, in der Mediation die Beteiligten dabei zu unterstützen, über ihre Ziele klar zu werden. Klar ist nur eins: Der Anspruch ist nicht das Ziel!
Du hast angefangen!
Eigentlich ist die Frage, wer angefangen hat, für einen Mediator absolut irrelevant. Auch die Beantwortung dieser Frage würde keinen Deut zur Lösung eines Konflikts beitragen. In der Regel (von Ausnahmen abgesehen) lässt sich diese Frage auch nicht wirklich beantworten.
Was kostet eigentlich so eine Mediation?
Das weiß ich auch nicht so genau. ich habe einmal im Internet nach Kosten der Mediation gegoogelt. Demnach kann ich nun folgendes festhalten (was ich eigentlich auch vorher schon wusste):
Vorwürfe sind schlecht formulierte Wünsche
Ich weiß nicht, wer diesen Satz geprägt hat, aber er ist gut und trifft es genau. Gerade in Trennungs- und Scheidungsmediationen spielen gegenseitige Vorwürfe immer eine große Rolle und versperren oft den Blick auf zukünftige Lösungen, weil Vorwürfe immer aus der Vergangenheit kommen und auch den anderen dazu nötigen, sich für Verhalten in der Vergangenheit zu rechtfertigen. Es ist daher für viele Medianden eine wirkliche Offenbarung, wenn ich ihnen diesen Satz sage.
Das ist genau die Politik, die wir nicht wollen!
Politiker brauchen sich eigentlich nicht darüber zu wundern, dass die Partei “Die Piraten” mit ihrem Ruf nach Transparenz immer mehr Zulauf erhalten. Es ist nicht nachvollziehbar, warum und wozu manche Dinge im Geheimen hinter verschlossenen Türen verhandelt werden, ohne dass die Betroffenen auch nur den Hauch einer Chance haben, Informationen zu erhalten, geschweige denn eine Möglichkeit der Einflussnahme.
„Das ist genau die Politik, die wir nicht wollen!“ weiterlesen
Umdenken erforderlich?
Für Anwälte – auch wenn sie schwerpunktmäßig im Familienrecht tätig sind – ist der normale Workflow noch immer:
Lösungsorientiert vs. Problemorientiert
Vor einigen Tagen habe ich hier eine ganz nette Geschichte eines amerikanischen Juristen gelesen:
Mediation auf Distanz?
Der Normalfall der Mediation ist die so genannte Präsenzmediation. Die Streitbeteiligten treffen sich mit dem Mediator, meist beim Mediator, gelegentlich aber auch bei den Beteiligten oder in dem Unternehmen, das den Mediator für seine Mitarbeiter beauftragt hat.