Was Mediation eigentlich ist, will ich hier nicht noch einmal ausführen. In Wikipedia ist Mediation gut erklärt.
Welchen Vorteile hat Mediation in Trennungs- und Scheidungskonflikten?
Zunächst einmal bestimmen die Paare selbst, welche Themen im Rahmen des Mediationsverfahrens geklärt werden sollen. Sie sind nicht wie im Gerichtsverfahren durch die Anträge eingeschränkt.
Der Mediator oder die Mediatorin haben selbst keine Entscheidungsbefugnis. Es besteht daher keine Gefahr, dass gegen den eigenen Willen eine Lösung festgelegt wird.
Ziel des Mediationsverfahrens ist es, weg von den Positionen bzw. Ansprüchen hin zu den dahinter stehenden Interessen zu kommen und hieraus die möglichen Lösungen zu entwickeln. Dies bedeutet in der Praxis, dass bei Unterhaltsfragen nicht nur die Düsseldorfer Tabelle angewandt wird, sondern auch einmal anhand eines Haushaltsfragebogens geklärt wird, welcher tatsächliche Bedarf besteht.
Hauptvorteil der Trennungs- und Scheidungsmediation ist aber sicherlich, dass bei einer erfolgreichen Mediation die Partner auch nach Trennung und Scheidung weiter miteinander kommunizieren können und so gerade bei gemeinsamen Kindern weiterhin das gemeinsame Wahrnehmen der Elternrolle möglich wird.
Untersuchungen haben auch gezeigt, dass Kinder eine Trennungs- und Scheidungssituation um so besser ohne Schäden überstehen, wenn die Eltern ihre Rolle als Eltern konfliktfrei wahrnehmen können. Dies ist bei einer erfolgreichen Mediation der Fall.
Letztlich sind auch selbstentwickelte indiviuelle Lösungen haltbarer und die Parteien sind zufriedener damit.
Mediation kann auch kostengünstiger sein als eine Trennung, bei der alle strittigen Fragen vor Gericht geklärt werden. In der Regel wird Mediation nach Stunden abgerechnet, wobei die Anzahl der für Mediationssitzungen aufgewandten Stunden von der Einigungsbereitschaft der Streitpartner abhängt. Das schnellste Paar hat bei uns eine Mediation in zwei Stunden erfolgreich beendet.