Wenn Mediation angepriesen wird, kommt immer auch das Wort Win-Win-Lösung vor. Das sei das Ergebnis, das eine Mediation ausmacht im Gegensatz zu einem Gerichtsverfahren, das bestenfalls schnöde Kompromisse hervorbringt. Dann kommt auch immer das Apfelsinenbeispiel in irgendeiner Variation (es kann auch ein Kürbis sein).
Caucus bei Gericht
Als Caucus bezeichnet man im Zusammenhang mit der Mediation getrennte Sitzungen (private sessions), der Mediator mit den Medianden jeweils getrennt, im Gegensatz zu den gemeinsamen Sitzungen (joined sessions), bei denen der Mediator undalle Medianden zusammensitzen. Gerade im angelsächsischen Raum wird der Caucus sehr häufig in der Mediation durchgeführt, während wir kontinentaleuropäischen Mediatoren fast ausschließlich in gemeinsame Sitzungen mediieren. Eine gute Zusammenfassung zu dieser Frage finden Sie bei dem Online-Magazin “Dispute Resolution“.
Unzufrieden mit der Mediation?
Die Centrale für Mediation hat in ihrm Newsletter auf die neue Statistik über Beschwerden über die in der Niederländischen Mediatorenvereinigung (MfN) hingewiesen. Demnach gab es in den Niederlanden im Jahre 2014 insgesamt 82 Beschwerden über Mediatoren, bei 68 davon wurde ein Verfahren eröffnet. Die anderen 14 Verfahren betrafen entweder keine in der MfN organisierten Mediatoren(4), betrafen keine Mediation (5), waren zu spät erhoben (3) oder die Beschwerdeführer machten keinen Gebrauch vom Beschwerdeverfahren (2).
Online geht auch
Mit dem setze ich mich doch nicht auf ein Handtuch!
Ja so kann es gehen. Eine Sachverständige, die bei mir eine Ausbildung zur Mediatorin absolviert hat, war beauftragt in einer festgefahrenen Auseinandersetzung zwischen Auftraggeber und Handwerker ein Sachverständigengutachten zu erstellen. Der Auftraggeber (sowohl für den Handwerker als auch für das Gutachten) besah sich die Visitenkarte der Sachverständigenmediatorin genau. Als sie dann vorschlug, zu versuchen, den Konflikt im Wege der Mediation zu lösen, erhielt sie von dem Auftraggeber die Antwort: “Mit dem setze ich mich doch nicht auf ein Handtuch!”
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Die Mama (oder der Papa) wird’s schon richten!
Es ist bereits über 20 Jahre her, dass Reinhard K. Sprenger das Buch “Das Prinzip Selbstverantwortung: Wege zur Motivation” herausgebracht hat. Es ist ein Plädoyer dafür, Mitarbeitern im Unternehmen mehr selbstverantwortung zuzutrauen aber auch für Mitarbeiter, mehr Selbstverantwortung zu übernehmen. Sieht man sich die Wirklichkeit in Unternehmen an, so ist bisher nicht allzuviel von dem, was in diesem Buch steht, umgesetzt worden. Aber das soll hier nicht das Thema sein.
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Hurra ein Unterschied!
Bei Verhandlungen und in der Mediaton betrachten viele Beteiligte die Unterschiede in den Forderugnen und Positionen als Hindernis für ein von allen gebilligtes Ergebnis. Tatsächlich sind diese Unterschiede Austauschpositionen, die eine Einigung letztlich erleichtern. Gäbe es keinerlei Unterschiede, wäre ein Mediationsverfahren völlig überflüssig. Streiten die Beteiligten einzig und allein um einen einzigen Streitgegenstand, kann es allenfalls einen Kompromiss geben. Erfolgversprechend werden die Verhandlungen innerhalb oder außerhalb eines Mediationsverfahrens erst dadurch, dass es viele Unterschiede gibt.
Etiketten sind nur für Verpackungen von Waren, nicht für Menschen
Man kann zu Coca-Cola stehen wie man will. Aber dieses Experiment von Coca-Cola sollte man gesehen haben. Es zeigt, in welchem Maße wir Menschen nach ihrem Aussehen (ver-/)beurteilen.
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Bewegte Konfliktlösung
Bereits vor einiger Zeit hatte ich einmal einen Artikel über Bewegung bei der Konfliktlösung veröffentlicht. Mittlerweile gibt es eine wissenschaftliche Untersuchung darüber, dass Laufen die Kreativität ganz erheblich steigert und das die Steigerung auch zunächst anhält, wenn man sich wieder hinsetzt. Wie die Wissenschaftler Marily Oppezzo und Daniel L. Schwartz von der Stanford University herausgefunden haben, gilt dies vor allem bei der Lösung komplexer Aufgaben.
Was macht das Marketing für Mediation so schwer?
Nach wie vor gibt es mehr Mediatorinnen und Mediatoren als Mediationsfälle. Viele Mediatorinnen und Mediatoren tun sich überhaupt schwer, Marketing für Mediation zu betreiben, obwohl sie für ihre Mediationsausbildung viel Geld hingelegt haben. Es müsste daher doch so viele Multiplikatoren für den Mediationsgedanken geben, dass der Markt nur so brummt.
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