Um Mediation zu vermarkten, wird mittlerweile manch seltsame Sau durchs Dorf getrieben. Es fragt sich, ob man als Mediator jede Mode mitmachen muss, die beim Führungskräftetraining angewandt wird.
Die wichtigste Eigenschaft für die Konfliktlösung…
…ist für uns Durchschnittsmenschen eine der schwierigsten: Zuhören!
Zuhören bedeutet nicht, Ratschläge zu geben. Viele meinen, dass ein Konfliktbeteiligter nur deshalb davon erzählt, um eine Lösung zu erhalten. Das ist völlig falsch. Jeder ist in der Lage, seine emotionalen Konflikte selbst zu lösen. Ratschläge verwirren nur. Hören Sie einfach zu!
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Mediationskater
Rechtsanwälte in der Mediation
In der LinkedIn Gruppe “ADR, Conflict Resolution and Mediation Exchange” wurde die Frage der Anwesenheit von Rechtsanwälten in den Mediationssitzungen diskutiert. Interessant ist, dass dort Mediatorinnen und Mediatoren aus der ganzen Welt diskutierten (u.a. USA, Australein, England, Rumänien). Ich weiß auch von mir bekannten Mediatorinnen und Mediatoren, dass dort die Einstellung zu Rechtsanwälten in der Mediation sehr unterschiedlich gesehen wird.
Denkfehler
Heuristiken sind Denkvereinfachungen, die teilweise im Laufe der menschlichen Evolution fest verdrahtet wurden. Sie helfen uns (oder halfen uns in früheren Entwicklungsstadien und anderen Lebensumständen) normalerweise schnelle Entscheidungen zu treffen, insbesondere dann, wenn es notwendig war, schnell zu entscheiden. Wenn unseren Vorfahren im Urwald der Säbelzahntiger gegenüberstand und zum Sprung ansetzte, blieb nicht so viel Zeit, darüber nachzudenken, ob das Tier gefährlich sein könnte oder nicht.
Da fehlt sogar dem Mediator jegliche Empathie
Es gibt Verhaltensweisen, die selbst einem Mediator die Zornestöte oder die Tränen in die Augen treibt. In den vergangneen Wochen war es schon hart, bei manchem Posting zur Flüchtlingsfrage auf Facebook und anderen sozialen Median noch halbwegs Verständnis für die Schreiberlinge aufzubringen. Man kann es zumindest teilweise auf fehlende Bildung schieben (siehe die Beispiele hier und hier). Es gibt aber Postings, da gibt es keinen Bewertungsspielraum mehr, die sind schlicht in ihrer Empathielosigkeit und Unmenschlichkeit einzigartig. Gestern ging das Bild des ertrunkenen Flüchtlingskindes durch die Medien. Man kann sicherlich trefflich darüber diskutieren, ob man dieses Bild veröffentlich soll/darf oder nicht. Man kann auch über den Umgang mit Flüchtlingen und der Flüchtlingsfrage generell unterschiedlicher Meinung sein. Aber ein Kommentar unter dem Bild des ertrunkenen Jungen, der unter dem (ich hoffe doch) Pseudonym Ignatz Bubis veröffentlicht wurde, ist nicht mehr diskussionswürdig. Ich werde ihn hier nicht veröffentlichen. Wer in sehen will, mag hier nachschauen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ein Mensch, der noch einen winzigen Rest von Menschlichkeit in sich trägt, so etwas schreiben kann. Der Acount des Verfassers und auch der Post wurden mittlerweile auf Facebook gelöscht, Screenshots sind noch unterwegs (siehe der obige Link). Strafanzeigen sind auch erstattet worden. Nur ist es strafrechtlich nicht so relevant, wie es der Unmenschlichkeit diesees Beitrags entspricht. So jemand gehört in Therapie! Da fehlt mir als Mediator nun wirklich jegliche Empathie für den Verfasser!
Drei Dinge, die Ihnen Ihr Mediator wahrscheinlich verschweigt
Das Thema habe ich der amerikanischen Mediatorin Tammy Lenski von deren Blog geklaut.
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Von der Mediation zum Schiedsgericht – Med-Arb
Med-Arb ist ein Verfahren, bei dem zunächst eine Mediation durchgeführt wird und bei Scheitern der Mediation ein Schiedsgerichtsverfahren – oft mit derselben Person, die zunächst als Mediator tätig war. Dieses Mischverfahren wird vor allem in den USA oft im Rahmen von Arbeitsrechtsstreitigkeiten eingesetzt.
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Hängt die Latte nicht so hoch!
Wenn Mediation angepriesen wird, kommt immer auch das Wort Win-Win-Lösung vor. Das sei das Ergebnis, das eine Mediation ausmacht im Gegensatz zu einem Gerichtsverfahren, das bestenfalls schnöde Kompromisse hervorbringt. Dann kommt auch immer das Apfelsinenbeispiel in irgendeiner Variation (es kann auch ein Kürbis sein).
Caucus bei Gericht
Als Caucus bezeichnet man im Zusammenhang mit der Mediation getrennte Sitzungen (private sessions), der Mediator mit den Medianden jeweils getrennt, im Gegensatz zu den gemeinsamen Sitzungen (joined sessions), bei denen der Mediator undalle Medianden zusammensitzen. Gerade im angelsächsischen Raum wird der Caucus sehr häufig in der Mediation durchgeführt, während wir kontinentaleuropäischen Mediatoren fast ausschließlich in gemeinsame Sitzungen mediieren. Eine gute Zusammenfassung zu dieser Frage finden Sie bei dem Online-Magazin “Dispute Resolution“.